29 Dezember 2019

Was vom Geiste übrigblieb


Mein Chef holt die Kraft für seine Sit-ups aus dem Bauchgefühl heraus
Und verfolgt mit großen Schritten
die mit hakenförmigen Sprüngen flüchtende Plattformstrategie
Während die Kraft der zwei Herzen
Ihn durch die engen Gassen seines 180-Grad-Feedbacks treibt

Bei der Suche nach dem heiligen Choral
Übergibt sich ein Wort dem anderen
Und flieht in meine Ohren,
Um dort die Würmer zu vertreiben.

Ich spalte büschelweise Haare
Und zähle eimerweise Erbsen
Bis ich nacht-denklich werde
Und mich frage, ob ich nicht
Des Guten zu viel ins Töpfchen getan habe.

Derweil lasse ich mich germanistisch befriedigen
Teile meine orale Vorliebe
Mit planktonischen Menschenrümpfen
Bis ich meine lyrischen Ergüsse
Bei meinen Mitmenschen ins Ohr spritze.

Als ich auf gebrochenen Freiersfüßen
Durch Wiesbaden wankte
Auf der Suche nach einem Werkzeug zum Herzzerreißen
Kam mir anlässlich der Sinnkrise eines nicht geworfenen Pflastersteins
Plötzlich die Frage nach der Sinnlichkeit des Lebens.

Du studierst im Studio
Während ich im Labor laboriere
Und die Kinder aus den Federn federn.

Ich messe die Zeit in Streicheinheiten
In denen meine Wand die Farbe wechselt

Mein Hauspferd verlangt Zinsen auf gesparte Streicheleinheiten
Und droht mit Ausritt in der Eurozone
Ich aber bleibe bei meinem Scherz für Tiere
Und lasse die Gäule mit mir durchgehen.

Die Trennung des Weines von seinem Geist reizt mich
Bis sich die Stunde von ihren Geistern löst
Um sich mit der Wahrheit zu verbünden
Und mir dieselbe befreit von Schminke
Ins Gesicht zu schreien.

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