Gestern war große Party, nach meiner Ankunft bin ich über den roten Teppich zum Shooting und dann als Keynote-Speaker auf die große Bühne. Es war schon ein beeindruckendes Erlebnis, obwohl ich es gewohnt bin vor vielen Leuten zu reden. Spontan erinnerte es mich an die Szene in Betsaida, wohin mir meine Fans nachgekommen waren und ich seinerzeit geschickt das Nahrungsproblem lösen musste.
Jedenfalls war gestern wieder viel los, alles dekoriert mit Palmzweigen, ich habe das Bad in der Menge sehr genossen. Einzig bin ich ein wenig beunruhigt, weil mir in letzter Zeit vermehrt Titel angehängt werden, die mir unangenehm sind. Ich sehe mich nicht als König und möchte so auch nicht benannt werden. Am Ende gibt es noch Ärger mit dem Hohen Rat, weil der mich als Konkurrent fürchtet.
Aber heute heißt es erst mal mit meinen Freunden weiter zu feiern, die Befreiung aus der Sklaverei gebührend zu würdigen. Wenn ich nur nicht so viel von dem Wein getrunken hätte. Einer der Schoppen muss wohl fuselig gewesen sein - naja, Jerusalem ist nun mal nicht die Hochburg der Winzer. Jedenfalls war es lustig und die Stimmung super, ich habe mir sagen lassen, da kann mancher Abend im Bierkönig auf Malle nicht mithalten.
Die Zuhörer wissen, dass ich meine Botschaften aus der Bibel ableite und diese durch intelligente Interpretation verständlich mache. Was mir bislang noch fehlt ist eine bessere Verbreitung der ursprünglichen Texte und meiner zahlreichen Analogien. Wer live dabei ist erzählt es weiter, das ist schon mal ein guter Anfang. Aber auf Dauer reicht das nicht, ideal wären eine ausgeklügelte Vervielfältigung und am besten eine Verteilung mit hoher Reichweite. Warum gibt es nicht so etwas wie ein weltumspannendes Informationsnetzwerk, das ich nutzen könnte.
Ich lasse mir einiges einfallen, um die Zuschauer und Zuhörer zu begeistern. Mal ein kluges Gleichnis hier, mal ein Wunder da. Die Menge ist begeistert, als nächster Schritt schwebt mir die Einführung einer Marke Jesus vor, die mit Markenbotschaftern, ausgewählten Slogans und professionellem Merchandising weltweit ausgerollt wird. Und Riten, ja, Riten sind auch ganz wichtig. Das muss ich in den nächsten Tagen mal verstärkt mit meinem Team besprechen, damit das Ganze auch dann zu einem Erfolg wird, wenn ich ausfallen sollte.
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