Getroffen haben wir uns in dieser Hütte, in der wir im
Sommer bei den Wanderungen auch immer mal Halt gemacht haben. Ich habe sie für
das Wochenende gemietet und ich bin mit dem Auto die kurvige Straße vom Dorf
hier hochgefahren, um ein paar Lebensmittel und Utensilien transportieren zu
können.
Jetzt sind wir also hier, ein paar Schneeflocken belegen,
dass es noch Winter ist. Wir haben den Kamin angeheizt, einen großen Korb mit
Holz ins Zimmer geschleppt. Für den Herd habe ich ein paar Briketts
mitgebracht, das reicht zur Bereitung einfacher Mahlzeiten, für aufwändige
Menüs ist das natürlich nur eingeschränkt geeignet.
Aber das ist auch egal, wir genießen die Ruhe, ziehen unsere
Jacken fest zu und laufen um das Haus über die Wiese zum Schuppen. Was bei
warmem Wetter ein Treffpunkt für allerlei Tiere ist, liegt bei frostigen
Temperaturen eher einsam. Wir füllen zwei Säcke mit Stroh, eine Tüte Heu noch
und dann zurück in die Hütte. Die Strohsäcke sorgen für eine urige Atmosphäre,
wir hüpfen darauf herum, albern und überlegen, wie wir daraus Betten machen.
Das Heu duftet in der Ofenwärme und unterstreicht die Heimeligkeit.
Mittlerweile hat der Schneefall zugenommen, dicke Flocken
rieseln durch die Dämmerung. Wir schauen durch die kleinen Fenster nach
draußen, zu den Bergen, während hinter uns das Holz im Kamin knistert.
Abendessen und Rotwein lockern die Zunge, verstärken den Eindruck der Natur vor
der Tür noch mehr. Wir schieben die Säcke zu einer Art Sofa zusammen, liegen
händchenhaltend darauf und staunen, woher nur so viel Schnee kommen kann.
Schon ein bisschen verrückt, nach draußen zu stürmen, Laute
von sich zu geben und das Echo abzuwarten. Dann die Jacke vom Leib, einfach
alles und nackt im Schnee wälzen. Prustend raffen wir die verstreuten
Kleidungsstücke zusammen, rutschen zur Hütte und hocken fröstelnd vor dem Holzfeuer
im Kamin. Erst nach einer Weile hat es uns wieder aufgetaut, in der Zeit habe
ich mit den Briketts auf dem Herd richtig heißes Wasser gemacht. Wir
improvisieren aus einer Viehtränke eine Badewanne, eng ist es, wir quetschen
uns rein und plantschen wild herum, während die Hitze langsam auch innen
ankommt.
Noch mal ein Blick in die inzwischen aufkommende
Abenddämmerung: Nein, an Abfahren ist nicht zu denken, das Wochenende muss
ungeplant verlängert werden. Ohne Handyempfang kommen wir auch nicht in
Versuchung, irgendwen anzurufen und uns abzumelden. Aber im Vorfeld hatten wir
unseren Ausflug angekündigt, wer uns vermisst muss halt eins und eins
zusammenzählen. Und mit diesem entspannten Gedanken entkorken wir dann doch
noch mal eine Flasche, Spaghettiwasser kocht auf, das Abendessen in Sicht,
eingenommen auf Strohsäcken, auf halber Berghöhe, unbeschwert.
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