Blechern die Abendglocke, der Kirchturm weiß getüncht. Ich
stehe im Glockenturm und blicke auf das Dorf, gut zu überblicken von hier.
Nein, sagt der Pfarrer zu mir, nein, vom Internet halte er nicht viel. Ob ich
mich noch an die Regenbogenpresse erinnern könne.
Bunte Bilder, wilde Geschichten. Pseudo-Informationen, nennt
es der Geistliche. Seinen Facebook-Account habe er gelöscht. Was erfährt man
denn dort, was man nicht woanders besser lesen könnte.
Knarzend unter uns die Stufen, während wir die steile Stiege
hinuntergehen. In der gedankenverlorenen Verabschiedung liegt etwas wie
Endgültigkeit. Die alte Sehnsucht der Menschen, raunt er mir noch zu.
Im Auto holt mich seine Sehnsucht ein. Schwimmen können,
doch wir sind keine Fische. Fliegen können, aber wir sind keine Vögel. Alles
wissen wollen, auch das geht nicht. Auch nicht mit Internet.
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