Aus der Pressemitteilung der Stadt Taunusstein vom 25.11.24 geht hervor, dass am Ortsrand von Taunusstein-Neuhof ein Bau- und Gartenmarkt der Firma Globus sowie weiteres Gewerbe angesiedelt werden soll. Die Planung bezieht sich auf den Bebauungsplan „Tiergarten“, also ein Gelände zwischen den Bundesstraßen B417, B275 und der Landesstraße Richtung Niedernhausen.
Bereits im Vorfeld erhitzt diese Planung die Gemüter, nicht nur in den politischen Gremien und Ausschüssen, sondern auch in teils öffentlich geführten Debatten werden zahlreiche Bedenken bezüglich der erhöhten Verkehrsbelastung aller umliegenden Ortschaften laut. Dies betrifft neben Taunusstein insbesondere Orte wie Niedernhausen mit seinen Ortsteilen Niederseelbach, Königshofen und Engenhahn.
Die Gemeinde Niedernhausen nimmt die Ängste der Bevölkerung sehr ernst und spricht von einer unabsehbaren Mehrbelastung, die die Bürgerinnen und Bürger deutlich strapazieren würde. Schon in früher Planungsphase sei es unabdingbar, hier konzeptionelle Abhilfe zu schaffen. Dies wurde sowohl dem Fernstraßen-Bundesamt (FBA) als auch Hessen Mobil vorgetragen.
Tatsächlich konnte auf massiven Druck vom Idsteiner Land hier eine Initiative gestartet werden, die das Problem erheblich entschärft und dabei auch noch einen Mehrwert für andere Mobilitätsanforderungen bietet. Vorgesehen sind zwei weitere Abfahrten von der A3 mit direktem Zubringer zum neuen Gewerbegebiet. Ähnlich einer Klammer lässt sich das neue Gebiet damit sowohl von Norden als auch von Süden auf direktem Weg erreichen.
Der besondere Vorteil der Planung besteht darin, dass hierdurch zwei lange ersehnte Ortsumgehungen realisiert werden können: Die Anschlussstelle Neuhof-Nord umfährt Idstein-Eschenhahn, während Neuhof-Süd die Situation in Niedernhausen-Engenhahn verbessert. Dabei fungiert die B275 als Ergänzung, während die L3273 (durch Engenhahn) ausgebaut und um den alten Ortskern verschwenkt wird.
„Der Ausbau ist mit vergleichsweise geringem Aufwand verbunden“, freuen sich die beteiligten Verkehrsplaner, „der bereits vorhandene Anschluss der A3 in Idstein und die Behelfsauffahrt an der Brücke zwischen Engenhahn und Niederseelbach können als Basis verwendet werden.“
Einem bereits angefertigten Gutachten zufolge ist auch der Eingriff in den Bebauungsplan Wildpark eher gering. Nur wenige Häuser an der Trompeterstraße werden der neuen Strecke weichen müssen und eine Lärmschutzwand soll den Rest des Wohngebietes gegen Geräuschentwicklung abschirmen. Erste Gespräche mit dem Wildparkverein fanden große Zustimmung. In diesem Zusammenhang wurde für eine zweite Ausbaustufe die Pilotierung einer Gated Community hinter der Lärmschutzwand ins Spiel gebracht.
Selbst die Finanzierung scheint gesichert zu sein. „Wir haben uns auch in diesem Punkt um innovative Lösungen bemüht. Nach einem Kreativitätsworkshop in der Theißtalschule wollen wir den neuen Kreisverkehr als Round Robin bauen, für den man bei Nutzung Geld einwirft, dafür aber so lange im Kreis fahren kann, wie man möchte.“
Die langfristige Finanzierung wird zusätzlich durch die Verlagerung einer Sehenswürdigkeit sichergestellt. So soll in die Mitte des Kreisverkehrs der renovierte Dorfbrunnen Oberjosbach installiert werden, der nach Aufbereitung des Wassers durch Filter der Firma Brita für das Abfüllen hochwertigen Tafelwassers gegen Entgelt genutzt werden kann.
Die Bürgerbeteiligung endet laut Auskunft der Behörden am 01. April.
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