Es war gerade wie eine kleine Liebe am Rande. Aus dem Bilderbuch. Sie saß an der Bar und er hatte sich an einen Nachbartisch gesetzt. Zunächst war nichts passiert, aber dann hatte sie ihre Puderdose hausgeholt und ihn im Spiegel angeschaut. Sie hatte gelächelt. Er hatte ihr zugezwinkert, und als der Kellner weg war, setzte er sich zu ihr.
Sie unterhielten sich gut miteinander und er lud sie zum
Essen ein. Sie sagte, sie könne leider nicht und gab ihm ihre Telefonnummer.
Danach ging sie.
Er sitzt jetzt also da, alleine, und denkt über das Mädchen
nach. Sie sieht gut aus, und er wird sie morgen anrufen, um sich mit ihr in einem
kleinen Café zu treffen, in einem Séparée zu sitzen und dann mit ihr nach Hause
zu gehen.
Sie hat ihm die falsche Telefonnummer gegeben. Seine kleine Königin wird sich nicht mit ihm treffen, sie wird nicht mit ihm nach Hause gehen. Sie wird ihm ein paar Tage den Kopf verdrehen und wird ihn in ein paar Wochen noch nicht einmal mehr interessieren. [02/1985]
[Andere Blogs: Interdisziplinäre Gedanken, Dienstliche Glossen]
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen