07 Mai 2021

Liebe in den Zeiten der Pandemie

Mitten im Gewühl der Tanzfläche, auf einer Party war unser erster Kontakt. Mit deinem taillierten Kostüm und dem tiefen Ausschnitt konntest Du mächtig Aufsehen erregen. Und nicht nur das. Einige Cocktails später und beim Aufeinanderprallen balzender Körper waren Kondome der schützende Begleitfaktor für Stunden bis in den Morgen, an dem wir uns wieder trennten.


Wirklich nicht so ganz einfach mit Alltagsmaske und Sicherheitsabstand. Da kommen andere Werte ins Spiel. Miteinander, emotionale Beziehung erstreitet sich einen Platz neben der körperlichen Vereinigung. Wer begleitet mich mit Gedanken und Aufmerksamkeit durch die Zeit der Quarantäne, ist auch auf Distanz in meinem Leben präsent.

Wie wir von allen Evolutionsvorgängen wissen, geht keine Entwicklung unbegrenzt weiter. Vielmehr tauchen stets Randbedingungen auf, die eine Gegenbewegung einleiten. Das Abnabeln der 1968er, die revolutionäre Veränderung mit Entkopplung von Liebe und Geschlechtlichkeit hat eine nicht umkehrbare Entwicklung eingeleitet. Aber wir erleben gerade heute wieder Ansätze, die unter Beibehaltung der Errungenschaften auch konservative Werte einbringen.

Wie schön, wie grandios sich der Mensch wieder mal den wechselnden Einflüssen anpasst oder angepasst wird. Kleines Virus, große Wirkung.

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