- Große Geister diskutieren über Ideen; Mittlere Geister diskutieren über Ereignisse; Kleine Geister diskutieren über Menschen.
- Lerne von den Fehlern anderer. Du kannst nicht lange genug leben, sie alle selbst zu machen.
- Zum Lichte des Verstandes können wir immer gelangen. Aber die Fülle des Herzens kann uns niemand geben (Joh. Wolfgang v. Goethe).
- Wenn man Ruhe nicht in sich findet, braucht man sie sonst nirgends zu suchen (Francois de La Rochefoucaule).
- Liebe und Haß sind nicht blind, aber geblendet vom Feuer, das sie selber mit sich tragen (Friedrich Nietzsche).
- Die Poesie ist die Aussicht aus dem Krankezimmer des Lebens (Jean Paul).
- Es gibt mehr Narren als Schurken in der Welt. Anders würden die Schurken nicht genug haben, um davon zu leben (Samuel Butler).
- Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind der Lenker, die Fahrgäste und die Straße (Franz Kafka).
- Wenn Du den Berg des Glücks erklimmst, wirst Du kaum einen Freund treffen (Mark Twain).
- Früher war mehr Lametta (Loriot).
Feingeistiges am Freitag: Prosa, Lyrik, Kürzestgeschichten, Gedanken, aktuelle Themen, zeitlose Texte.
21 März 2020
Zehnpunkt
Komprimiert
Ein Gedicht, ein Gedicht.
Ist es denn nicht
Des Sinnes kleinste Sub-Einheit
Speed-Reading und so weiter
Für alle, die der Floskeln müde
Und nur noch zum Extrakte flieh’n
Wird alles enger, schneller, kürzer
Bis schließlich ein paar Zeilen nur
Umreißen, was uns gerad‘ bewegt
Wie altertümlich und zugleich modern
Ein Minnesang erscheinen muss
Ist’s „Sex and the City“
Oder ist’s die Odyssee?
Oft sind die Themen zeitlos schön
Obwohl sie grad im Fokus steh’n
Und wir erkennen es und staunen
Seit tausend Jahren tut sich hier nicht viel
Das ist halt – ob wir’s nun glauben
Noch immer tierisch und bequem.
Was vom Geiste übrigblieb
Mein Chef holt die Kraft für seine Sit-ups aus dem
Bauchgefühl heraus
Und verfolgt mit großen Schritten
die mit hakenförmigen Sprüngen flüchtende Plattformstrategie
Während die Kraft der zwei Herzen
Ihn durch die engen Gassen seines 180-Grad-Feedbacks treibt
Bei der Suche nach dem heiligen Choral
Übergibt sich ein Wort dem anderen
Und flieht in meine Ohren,
Um dort die Würmer zu vertreiben.
Mein Hauspferd verlangt Zinsen auf gesparte
Streicheleinheiten
Und droht mit Ausritt in der Eurozone
Ich aber bleibe bei meinem Scherz für Tiere
Und lasse die Gäule mit mir durchgehen.
Ich spalte büschelweise Haare
Und zähle eimerweise Erbsen
Bis ich Nacht-denklich werde
Und mich frage, ob ich nicht
Des Guten zu viel ins Töpfchen getan habe.
Derweil lasse ich mich germanistisch befriedigen
Teile meine orale Vorliebe
Mit planktonischen Menschenrümpfen
Bis ich meine lyrischen Ergüsse
Bei meinen Mitmenschen ins Ohr spritze.
Die Trennung des Weines von seinem Geist reizt mich
Bis sich die Stunde von ihren Geistern löst
Um sich mit der Wahrheit zu verbünden
Und mir dieselbe befreit von Schminke
Ins Gesicht zu schreien.
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